Kurzvortrag & Filmvorführung: Die Kinderrepublik Seekamp/1927

18.9. ab 19 Uhr

Mit der kommenden Veranstaltung am 18.9. ab 19 Uhr zur sozialistischen Arbeiter*innenjugendbewegung in der Weimarer Republik nähern wir uns dem Ende der Gartensaison. Wir bedanken uns bei der Deutsche Postcode Lotterie für die Förderung der Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit der NaturfreundeJugend Leipzig und freuen uns mehr über deren Entstehungsgeschichte zu erfahren.

In der Weimarer Republik bildeten sich verschiedene Organisationsformen der arbeitenden Jugend aus – viele in Verbindung zu Parteien oder Gewerkschaften stehend, einige als Sport- und Freizeits-organisationen, darunter auch die noch heute existierenden Sozialistische Jugend – die Falken und die Naturfreundejugend. Die Entwicklung der Arbeiter_innenjugendorganisationen bis zur Novemberre-volution 1918 wird kurz nachgezeichnet, um anschließend die pädagogisch-sozialistischen Organisa-tionen der folgenden Jahre bis hin zum Nationalsozialismus, die Reichsarbeitsgemeinschaft der Kin-derfreunde sowie die Sozialistischen Arbeiterjugend, vorzustellen.

„Unsere Republik gehört den mutigen Jungs und Mädels. Unsere Losung ist: Ordnung! Freund-schaft! Solidarität!“ (Ausschnitt aus dem Film Die Kinderrepublik Seekamp/1927)

Der Film Die Kinderrepublik Seekamp/1927 zeigt das vierwöchige Zeltlager der sozialistischen Kin-derfreundebewegung bei Kiel. Mit über 2000 Kindern und 300 Helfer_innen bauten sie dort die de-mokratisch strukturierte sogenannte Kinderrepublik auf. Beginnend mit Aufnahmen in dunklen und engen städtischen Häuserfluchten und Hinterhöfen und endend mit einer Friedenskundgebung, zeigt der Film Lageralltag, Freizeit und sozialistische Programmatik. Der dokumentarisch anmutende Film wurde in den folgenden Jahren zur Bewerbung der Kinderfreunde-Aktivitäten eingesetzt, aber auch als Wahlwerbung für die SPD. Der Schwarzweißfilm ist 39 Minuten lang und wurde durch die Pro-duktionsfirma Nordmark-Film hergestellt. Die Rechtslage zum Film ist zwar unklar; auf Grund des ursprünglichen Alters des Films ist jedoch davon auszugehen, dass es keine Ansprüche mehr gibt. Das Archiv der Arbeiterjugendbewegung hat den Film dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.

Zu Gast ist die Historikerin Irmela Diedrichs. Sie lebt in Leipzig, hat an der Friedrich-Schiller Uni Jena ihren Masterabschluss gemacht und forscht zur Geschichte der Arbeiter_innenjugendbewegung, der Visual History sowie der Geschlechtergeschichte.

Die Veranstaltung zusammen mit der Naturfreundejugend Leipzig durchgeführt. Wer mehr von der NFJ erfahen möchte wird hier fündig https://naturfreundejugend-leipzig.de/