Seit 2010 wird die vormalige Brachfläche als Gemeinschaftsgarten aufgebaut und genutzt. Die selbstverwaltete Grünfläche versteht sich als Ort des sozialen Austauschs und als Fluchtpunkt inmitten eines zunehmend dicht bebauten Wohnviertels. Im Sommer 2014 stand das im Rahmen einer Zwischennutzung wiederbelebte Gelände zum Verkauf. Um das Projekt langfristig zu erhalten, wurde die Fläche schließlich von der Edith-Maryon-Stiftung erworben und an den Stadtgarten H17 e.V. verpachtet. Innerhalb des geplanten Freiraumsyndikats soll es zusätzlich vernetzt werden.
Bisher geschah…
Angefangen hat das Projekt mit der Suche nach einer grünen Oase, der Neugierde auf urbanes Gärtnern und dem Wunsch nach städtischer Subsistenz. Das Konzept der Zwischennutzung schien damals geeignet, für eine unkomplizierte Erschließung der Brachfläche. Seitdem wird in dem Garten gebuddelt, entspannt und gefeiert. So entstand nach und nach ein idyllisches Fleckchen mitten im Stadtteil Lindenau, in dem gemeinschaftlich gewirtschaftet wird. Als selbst gestaltete und selbstverwaltete Grünfläche mitten in einem zunehmend dicht bebauten Wohnviertel und als Ort des sozialen Austauschs versteht sich der Garten als Fluchtpunkt im städtischen Grau aus Blockrandbebauung und urbaner Anonymität.
Doch freier Raum wird immer knapper und das Ende vieler Zwischennutzungsmöglichkeiten deutet sich an. Deshalb müssen neue, langfristig tragfähige Konzepte her, um Freiräume zu erhalten, neu zu schaffen und auf Dauer unabhängig gegenüber Marktmechanismen zu machen.
Die ganze Gärtnerei!
Zukünftig soll die Bedeutung des Gartens als sozio-kultureller Treffpunkt stärker ausgebaut werden. Daneben will der Garten als Schau- und Mitmachgarten für ökologische Themen und post-fossile Lebensweisen sensibilisieren. Nicht zuletzt sollen Aspekte einer nachhaltigen Stadtentwicklung thematisiert werden. Aber der Stadtgarten soll auch Freiraum im weiteren Sinn sein. Wir wünschen uns einen Ort, an dem genauer und anders über Gesellschaft und Wirtschaft im globalen Kontext nachgedacht werden kann. Wir wollen lokale Handlungsalternativen erproben und zugleich global Denken. Wir wollen unabhängiger werden von der weltweiten Ausbeutung von Menschen und Natur. Wir verstehen den Garten als Ausgangspunkt weiterführender Gesellschaftskritik, denn das Buddeln in der Erde verändert zuweilen die Perspektive, vor allem auch, wenn es gemeinsam geschieht.
Wir wollen mehr als grünen Lifestyle propagieren. Wir wollen die ganze Gärtnerei!
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