Am 20. Juni haben wir die Ausstellung Zukunft(s)Essen – Gesunde Ernährung im Klimawandel dieses Jahr zum ersten mal geöffnet. Nun könnt ihr immer zu den Öffnungszeiten mehr über zukunftsfähige Erhährung erfahren – anhand bepflanzter Beete und einladender Erklärtafeln! Großen Teile der Ausstellung haben wir von der GartenWerkStadt Marburg übernommen.
Hier erfahrt ihr, was die Herstellung unseres Essens mit dem Klimawandel zu tun hat
Klimawandel und Landwirtschaft sind sehr eng miteinander kerknüpft: Die heute verbreitetste Form der Landwirtschaft verursacht den Klimawandel zu großen Teilem mit. Land- und Ernährungswirtschaft sind je nach Studie für den Ausstoß von bis zu 30% der klimaschädlichen Gase verantwortlich. Zugleich ist die Landwirtschaft einer der ersten Bereiche die stark unter dem Klimwandel leiden. Damit ist langfristig auch unsere Nahrungsmittelanbau in Gefahr.
Gleichzieitig sind viele menschliche Krankheiten auf eine ungesunde Ernährung zurückzuführen. Doch das muss nicht so sein! – Die Ausstellung zeigt, wie eine gesunde Ernährung in Zukunft aussehen kann
Hier gibt es Lösungsansätz
Wir stellen Ideen vor, mit denen wir uns gut in die Zukunft essen können. Denn die Landwirtschaft selbst bietet Konzepte zur Klimaanpassung und CO2-Reduktion
Eine wichtige Rolle für eine zukunftsfähige Nahrungsmittelproduktion spielt die Art der Bodenbearbeitung.
Nicht nur zum Erhalt oder die Wiedererlangung der Bodenfruchtbarkeit ist das nachhaltige Ackern wichtig. In der Ausstellung erfahrt ihr außerdnem wie wichtig die Bindung von CO2 als Humus im Boden ist – mit großem Potential als Maßnahme gegen den Klimawandel und für Bodenfruchtbarkeit natürlich auch!
Beim Thema klimaangepasste Bodenbearbeitung verweisen wir auf die zweiten Austellung Fruchtbare Erde, die ihr bei uns findet – Mit praktischen Tipps zur schonenden Bodenbearbeitung auch für den eigenen Garten!
Ein weiterer Baustein sind kurze Transportwege, also regionale Versorgung.
Wir haben die Wahl: Tomaten im Winter von weit weg oder im August vom Hof von nebenan und eingekocht für die kalte Jahreszeit? Aber geht das überhaupt?
Wie steht es eigentlich in Sachsen mit der regionalen Versorgung?
Wir haben veranschaulicht wie viel der Fläche Sachsens für Landwirtschaft genutzt wird, wie viel davon Ackerland ist und womit dieses Ackerland bepflanzt ist.
Gerademal auf 0,6 % der sächseischen Ackerfläche wächst Gemüse (inkl. Erdbeeren). Hinzu kommen Kartoffeln (statistisch nicht als Gemüse, sondern als Hackfrüchte erfasst.)
Auf einem kreisrunden „Diagramm“-Beet haben wir nachgepflanzt was auf dem 4500 Hektar großen sächsischen Gemüseacker wächst:
Die Zahlen für die Anpassung der Ausstellung an die Region Sachsen – was und wie viel derzeit angebaut wird und wie hoch der Bedarf ist – habe wir übrigens vom Ernährungsrat Leipzig bekommen. Vielen Dank dafür! Die Zahlen bilden das Jahr 2019 ab.
Wie viel Platz bräuchte die regionale Versorgung?
Davon ausgehend haben wir für ausgewählte Gemüsesorten – Tomaten, Gurke, Kürbis, Zwiebeln, Möhren, Weißkohl und Kartoffeln – ausgerechnet auf wieviel mehr Fläche als heute sie in Sachsen angebaut werden müssten, um den lokalen Bedarf (gemessen am aktuellen Verbrauch) zu decken:
Regional heißt auch Saisonal!
Durch lokaleren Anbau und Einkauf ergibt sich auch wieder mehr Saisonalität, also essen was gerade wächst. So bekommt man auch erntefrisches, besonders gesundes Obst und Gemüse.
Wie wissen das die Prinzipien der lokalen und regionalen Ernährung ihre Grenzen haben. Wir sind auch überhaupt nicht gegenen leckeres Obst, das hier zwar nicht wächst aber dank internationaler Vernetzung doch den Weg zu uns findet – Hier kommt es sicherlich, wie so oft, auf das richtig Maß an… Und wir verzweifeln auch oft angesichts der Preise für regional-ökologisch angebaute Lebensmittel.
Dennoch möchten wir für kleine Schritte in Richtung Zukunft(s)Essen werben und dazu informieren. Die Austellungstafeln zu Anbau- und Erntezeiten und 4 leckere saisonal-regionale Rezepte können deshalb am Ende der Ausstellung auch als Faltblatte mit nach Hause genommen werden (:
Feierlich eröffnet haben wir die Ausstellung übrigens am 23.6. mit einem Thementag zu Ernährung in Balance inklusive Vortrag zur Planetary Health Diet.
Neben anderen Anbauformen spielt nämlich auch die Frage was und wieviel wovon wir essen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Klimakrise und der Einhaltung der Grenzen des Planeten.